Wanderung zwischen Minenfeldern

Man darf angesichts der abgrundtiefen Hässlichkeit von Tiberias und der vielen touristischen Angebote unterster Kategorie nicht übersehen, dass der See Genezareth an sich sehr schön ist. Zumindest jenseits der Touri-Ecken.

Wenn man zum Beispiel in eines der Naturreservate rund um den See hineinwandert, wird man in der Regel mit wunderschönen Aussichten über die Golanhöhen und / oder den See belohnt.

Wir sind deshab an unserem zweiten Tag am See Genezareth aus Tiberias hinaus Richtung Süden gefahren. Dort beginnt in Eliad (nicht zu verwechseln mit Eilat am Roten Meer) die Weißer und schwarzer Wasserfall - Runde.

Das Gebiet ist wieder mal geschichtlich und damit in Israel (fast) immer auch militärisch spannend:

Es liegt in den Golanhöhen, in dem zwischen Syrien und Israel umstrittenen Teil des Landes, der erst im Zuge der diversen Kriege (in diesem Fall des Sechstage- und des Jom-Kippur-Krieges) erobert und später annektiert wurde.

Entprechend konnten wir bei unserem Ausflug wie schon im Ayun Stream Nature Reserve wieder mal die Folgen dieser Konflikte begutachten.

Die Anfahrt führt an einem kleinen Flughafen vorbei, der auf den ersten Blick aussieht wie ein Graspisten-Airport für Privatpiloten, vor dem aber riesige militärische Drohnen parken.

Und der erste Teil unseres Weges verlief zwischen nach wie vor verminten Feldern hindurch. Kein schönes Gefühl.

Aber auf der weiteren Tour waren zumindest die Fernblicke atemberaubend ...


Nur der Nahbereich war stellenweise sehr vermüllt ...

Keine Ahnung, welche Idioten ihren Müll einfach ins Naturreservat werfen, aber es müssen viele sein.

Leider keine Ausnahme in Israel und auch nicht in anderen Ecken der Welt, die wir schon besucht haben (siehe Grundlagenartikel "Das Preis-Leistungsverhältnis eines Landes im weltweiten Vergleich" und "Achtung Rassismus-Alarm").