Haifa

[Haifas Bahai-Gärten von oben]

Haifa (Wikipedia) - rund 2 Autostunden nördlich von Tel Aviv - ist mit um die 300.000 Einwohnern die dritt- bzw. zweitgrößte Stadt Israels (je nachdem wie man den völkerrechtlichen Status von Jerusalem beurteilt).

Den schönsten Überblick hat man von der Louis Promenade auf dem Mt. Carmel:

Haifas Siedlungsgeschichte lässt sich bis in die mediterrane Bronzezeit (ab dem 14. Jahrhundert v. Chr.) zurückverfolgen.

In neuerer Zeit galt bzw gilt Haifa als Arbeiterstadt (der Spruch "Tel Aviv feiert, Jerusalem betet, Haifa arbeitet" passt ganz gut).

Die Stadt ist außerdem stolz auf ihr friedliches Miteinander von Juden und Arabern, sowie auf ihren Fußballclub Maccabi Haifa, der als einer der besten Clubs in Israel gilt und u.a. in der UEFA Champions League spielt (während unseres Aufenthalts haben sie im heimischen Sammy Ofer Stadion Juventus Turin 2:0 geschlagen).

Unsere Bleibe in Haifa war an der Grenze der German Colony - einer von deutschen Templern gegründeten Kolonie - und dem arabischen Wadi Nisnas Viertel mit seinen zahlreichen arabischen Geschäften, Obst- und Gemüsständen.


Die Bahai Gärten (Wikipedia) sind eine der großen Attraktionen der Stadt und ein heiliger Ort der Bahai-Religion.

Leider kann man sie nicht von oben nach unten durchwandern - was sehr schön wäre - sondern nur den obersten Aussichtspunkt (siehe Foto oben) und dann wieder den sogenannten "Schrein des Bab" etwa auf halber Strecke bergab besuchen.

Den Weg dazwischen muss man außerhalb der Gärten mit dem Auto, Bus oder zu Fuß zurücklegen. Aber um schöne Bilder zu schießen, genügt auch das:

Die Geschichte des Bahaitums begann Mitte des 18. Jahrhunderts im Iran. Für ihr Alter und ihren Entstehungsort weist diese weitestgehend unbekannte Religion bis heute einige überraschend moderne Grundzüge auf - wie z.B. die Gleichberechtigung / Gleichstellung von Mann und Frau.

Kein Wunder, dass man ihren Urvater - den sogenannten 'Bab' - 1850 im Iran öffentlich hingerichtet hat. Das war wohl nicht nur damals und nicht nur dort ein bisschen zu viel Liberalität (Wikipedia).


Und dann waren da noch zwei Museen:

Das Clandestine Immigration and Naval Museum, das sowohl die heimliche Einreise von Juden nach Palästina während der Britischen Mandatszeit, als auch den Aufbau der israelischen Marine zeigt ...

... und das Haifa Art Museum mit moderner Kunst ...