Oberitalien im Camper - Woche 1

Der erste etwas längere Camper-Roadtrip war eigentlich als Fortsetzung unseres 2023 unterbrochenen Wohnmobiltests geplant - also von Süddeutschland über den Bodensee, die Schweiz nach Oberitalien und weiter nach Südfrankreich.

Do. 24.4.
Am Tag unserer Abreise ist jedoch das Wetter in der Schweiz und in Frankreich so lausig, dass wir über den Brenner direkt nach Italien fahren wollen.

Gegen Mittag geht es los Richtung Südtirol, wo wir uns als ersten Stellplatz den Zunerhof aus der italienischen App "AgriCamper" ausgesucht haben.


Wie sich die Bilder gleichen:


Leider kommen wir zunächst nur bis kurz vor Garmisch, wo ein Knallgeräusch im Motorraum und die Anzeige “Motor überprüfen lassen” erstmal für eine unfreiwillige Pause sorgen. Ein echtes Deja-vu-Erlebnis, das uns beide in eine "Gleich-schrei-ich" Stimmung bringt.

Gottseidank geht es dieses Mal glimpflicher ab. Nach nur ca. 1/2 Std. Warten und nochmal 1/2 Std. Reparatur vor Ort (neben der Autobahn und bei einsetzendem Nieselregen!) hat der ADAC-Mann das Problem behoben. Wir können weiterfahren und kommen lediglich etwas später als geplant am Zunerhof an.

Der Zunerhof ist zwar nur auf abenteuerlich schmalen Bergsträßchen zu erreichen, aber herrlich gelegen.


Stellplatz am Zunerhof ...


... und die dazugehörige Aussicht

Das Abendessen und der Wein sind sehr gut und die Leute super-nett. Der in der Nacht einsetzende Regen und gegen Morgen der Esel des Zunerhofes sind die einzigen Geräusche, die wir hören.


Der Zunerhof-Esel

Fr. 25.4.
Nach dem Ausschlafen wandern wir ein wenig durch die Südtiroler Weinberge.


Freilaufende Ziegenfamilie auf dem Weg

Da es uns so gut gefällt, bleiben wir noch eine weitere Nacht.

Sa. 26.4.
Heute geht es weiter - am Gardasee vorbei zum Corte Gardoni - einem Weingut und Olivenbauer im Raum Verona, ebenfalls aus AgriCamper.

Wir haben den Platz wieder für uns allein und kaufen wirklich gute Weine (weiß und rosado) und Olivenöl zu erstaunlich günstigen Preisen.

So. 27.4.
Wir bleiben wiederum für zwei Nächte und radeln - nach einer sehr schönen Wanderung - am Abend in die Trattoria Fornello zu einem hervorragenden Essen. Danach schlafen wir beide wie die Murmeltiere.

Vor einer Feier-Location mitten in der Natur, an der wir auf unserem Spaziergang vorbeikommen, parken nicht nur viele Autos, sondern auch einige Pferde ...

Mo. 28.4.

Nach einem Coaching-Call am Morgen packen wir uns gemütlich zusammen und fahren weiter südwärts zu einem neuen Weingut.

Tenuta di Aljano in der Nähe von Scandiano (westlich von Modena).

Der Platz gehört zu unseren bisherigen Top-3. Ein herrlicher Ausblick und wieder mal allein.

Abends gibts am Nachmittag gekaufte Trüffel-Taglionlini.

Di. 29.4.
Da wir beide etwas faul drauf sind, wird heute mal keine Wanderung o.ä. gemacht, sondern der Stellplatz mit Freiluft-Büro und -Gym perfektioniert ...

... und ansonsten ein gemütlicher Tag im Cafe eingelegt. Wir radeln also in die Altstadt von Scandiano und gönnen uns dort Cappuchino und Schokocroissants.

Da wir Abends endlich mal unseren neuen NomadiQ-Grill ausprobieren wollen, brauchen wir noch ein Baguette zu den mitgebrachten Lammlachsen.

Eine Jagd, die sich schwieriger als gedacht gestaltet, denn obwohl Italien als Land des Weißmehls gelten kann, ist es fast unmöglich, ein normales Baguette zu bekommen. Zuletzt (in der 3. Bäckerei), ergattern wir das allerletzte Teil im Regal - ein Baguette, das jeder deutsche Supermarkt-Bäcker besser hinbekommt. Aber egal. Der Abend ist gerettet.

Das Prinzip von AgriCamper & Co. gefällt uns bisher ausnehmend gut. Man bekommt kostenfreie Stellplätze und kauft im Gegenzug vor Ort etwas ein.

Die Weingüter und Bauernhöfe, die wir in D-A-CH aus der Landvergnügen- und in Italien aus der AgriCamper-App heraustauchen sind kostenfrei, schön gelegen, von ausnahmslos freundlichen Menschen bewirtschaftet …

... und Essen gehen wie am Zunerhof oder Wein und Olivenöl kaufen wie auf den Weingütern würden wir sowieso. Eine echte Win-Win-Situation.

Zumal die Weine bisher nicht nur hervorragend schmecken, sondern mit durchnittlich 8 EUR pro Flasche wg. Direktkauf vom Winzer auch sehr günstig sind.

Mi. 30.4.
Noch ein fauler Tag. Abends gehts mit dem Radl am Fluß entlang nach Scandiano rein - zuerst auf einen Aperitivo in die Enoteca Astolfo Sulla Luna und anschließend zu einem hervorragenden Essen ins Ristorante Antiche Mura ums Eck.

Unser Zwischenfazit nach einer Woche:

Es ist besser als gedacht. Wir essen, trinken und schlafen wie Gott in Italien … und die bisherigen Stellplätze waren alle wunderschön.