Jom Kippur
[4./5.10.2022 - Jom Kippur]
Da am höchsten aller jüdischen Feiertage - an Jom Kippur (siehe Wikipedia) - anders als an Sabbat auch in Tel Aviv praktisch nichts geöffnet hat, hatte man uns dringend empfohlen, am Tag vorher noch einkaufen zu gehen.
Und das haben wir getan. Für gläubige Juden wäre das zwar überflüssig, denn an Jom Kippur wird 24 Stunden und länger gefastet, aber wir als streng Nichtgläubige wollten genügend Wein und was zu Essen im Haus haben, bevor das Land zumacht.
Das Schöne an Jom Kippur ist, dass wirklich Ruhe einkehrt. Das merkt man schon am Vorabend, wo die Straßen sichtbar leerer werden und der sonst übliche Großstadt-Lärm weitgehend verstummt.
Als wir am späten Nachmittag noch einen Spaziergang an den Strand gemacht haben, waren so gut wie keine Autos mehr auf den Straßen. Auch Straßenbahnen und Busse fuhren schon nicht mehr.
Am eigentlichen Jom Kippur Feiertag - dieses Jahr also am 5.10.2022 - ist es tatsächlich angenehm ruhig in der Stadt.
Wahrscheinlich steigt auch die Luftqualität an diesem Tag auf ein im gesamten Jahr einmaliges Level. Ganz einfach weil fast keine Autos fahren.
Wir lassen es also auch ruhig angehen und schlafen erstmal aus. Nach einem kleinen Kaffee-Frühstück gehts Mittags zum Baden an den Strand. Der ist zwar ganz gut besucht, aber das Meer ist sauber und angenehm warm.
Leider dauert die Feiertags-Ruhe nur bis zum Abend. Dann macht das Land wieder auf. D.h. es öffnen nicht nur die Restaurants, auch der Verkehr wird wohl zügig zu alter Stärke zurückfinden.
Denn Tel Aviv ist - wie so viele Großstädte dieser Welt - weitestgehend eine Autostadt. Trotz gut ausgebautem ÖPNV-Netz und separater Fußgänger- und Radl-Strecken, die abseits der Autostraßen durch teilweise sehr schöne Gegenden der Stadt verlaufen.
Unser Fazit zu Jom Kippur: Wenn wenigstens Cafes und Restos geöffnet hätten, könnten sie das öfter im Jahr machen.