Ein paar Gedanken zum Reisen - und 6 Tipps

Nach nunmehr 6 Wochen auf Reisen stellen wir an uns ein paar Dinge fest:

... wir schauen immer noch ungläubig auf das was da passiert ('Wir sind in Kambodscha / Laos / Neuseeland, Wahnsinn').

... wir sind sehr dankbar für den Ort wo und die Zeit in der wir geboren wurden ('Ein deutscher Reisepass ist schon nicht schlecht').

... wir haben viele Erfahrungen gemacht und dabei auch viel gelernt. Zum Beispiel Demut und Dankbarkeit (siehe oben).


Falls es uns jemand gleich tun will - hier sind ein paar Erfahrungen und unsere 6 Tipps für längere Reisen:

1. Fürchte Dich nicht!
Natürlich hängt der Himmel voller Gefahren, bevor man aufbricht. Und fast jeder aus Deinem Umfeld kann dazu etwas beisteuern.

Von Krankheiten gegen die man sich nicht impfen lassen kann, über Moskitos, die wahlweise Malaria (nachts) oder Dengue-Fieber (tagsüber) übertragen, bis hin zu Schlangen, die durchs Klo in Dein Zimmer kriechen (danke Mami für den Hinweis) ... wir haben von so ziemlich jedem Horrorszenario gehört oder gelesen.

Aber wisst Ihr was: Es ist bisher nichts, aber auch gar nichts passiert. Im Gegenteil. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Wir glauben mittlerweile, dass das gesundheitliche Risiko, das die diversen Mückensprays per se mit sich bringen weit größer ist, als das Risiko sich unbesprayt mit irgendwas anzustecken.

2. Warte nicht zu lange!
Den perfekten Zeitpunkt um aufzubrechen gibt es nicht. Und die Gefahr, dass man diesen fernen Tag entweder nicht mehr erlebt oder sich dann doch zu alt dafür fühlt, ist ziemlich real.

Es wird nie alles passen, irgendjemand wird immer heiraten oder einen runden Geburtstag haben und Du wirst evtl. nicht dabei sein können. Also warum nicht jetzt?

3. Packe nicht zu viel
Wir sind weiß Gott keine Backpacker, aber wir wissen nun, dass auch wir viel zu viel mitgenommen haben. Das ist nicht nur blöd, weil man vieles in seinem Koffer nicht braucht, sondern vor allem deshalb, weil man unterwegs nicht mehr viel einkaufen kann ;-)

4. Entspanne Dich und lass Dir Zeit
Einer der schwersten Punkte ist, nicht alles im voraus planen zu wollen und stattdessen auch mal zu riskieren "unter der Brücke zu schlafen" (was in der Regel nur bedeutet, dass man eine Nacht lang für viel Geld im teuersten Hotel am Platz absteigen muss).

Aber man will einfach an manchen Orten länger bleiben und an anderen nicht. Ganz abgesehen von dem Stress, den ein genau getakteter Reiseplan mit sich bringt.

Wir wissen mittlerweile,
... dass wir an jedem Ort mindestens (!) 3 Nächte bleiben,
... dass wir maximal 1-2 Besichtgungspunkte pro Tag einplanen und den Rest des Tages einfach geschehen lassen,
... dass wir uns für ein Land wirklich genug Zeit nehmen (Neuseeland in 4 Wochen? Klingt nach genug Zeit, ist aber viel zu wenig).

5. Kalkuliere realistisch
Reisen ist immer teurer, als gedacht. Selbst 'billige' Regionen, wie Südostasien gehen schnell ins Geld, wenn man nicht auf dem lokalen Niveau leben möchte.

Und vernünftige Unterkünfte oder ein wirklich gutes Essen kosten in Hanoi, Luang Prabang, Phnom Penh oder Bangkok nicht so viel weniger, wie in Europa.

Andererseits ist ein Business-Class-Ticket zumindest auf Langstreckenflügen ab einem gewissen Alter kein Luxus mehr ...

6. Gehe in ein gutes Reisebüro
Natürlich kann man sich die Flüge und Unterkünfte auch im Internet zusammenklauben. Aber wir sind uns mittlerweile sehr sicher, dass wir so zumindest bei den Flügen wesentlich mehr bezahlt hätten.

Allein die ganzen kleinen Tipps und Tricks zur Routenplanung oder die Tatsache, dass man beim Umrunden der Erde ein 'Houston' in München hat, waren und sind für uns sehr hilfreich.

In diesem Sinne - auf gehts!
Marion und Mike